Prof. Dr. Kai Maaz
Bildungsungleichheiten abzubauen ist entscheidend, um den Herausforderungen der Zukunft entgegentreten zu können und so einen Beitrag für eine gerechtere Gesellschaft zu leisten. Dazu braucht es aber wenigstens zwei Voraussetzungen. Zum einen muss die Entwicklung des Bildungssystems von den Heranwachsenden und ihren Stärken gedacht werden. Es braucht keinen bildungsbereichsbezogenen Aktionismus, die Bildungsbereiche müssen vielmehr verzahnend modernisiert werden. Das setzt eine kohärente und stabile Steuerung voraus, die diesen Prozess begleitet und voranbringt und auf ein geteiltes Ziel hinarbeitet. Zum anderen ist Bildungsgerechtigkeit kein ausschließliches bildungspolitisches Thema, es fordert alle Politikbereiche. Um dies zu erreichen, braucht es eine gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung darüber in welcher Gesellschaft wir leben wollen, welchen Beitrag Bildung dazu beitragen kann und welche Rolle den Bildungseinrichtungen zukommt. Bildungsgerechtigkeit ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung.
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Prof. Dr. Kai Maaz
Prof. Dr. Kai Maaz ist Geschäftsführender Direktor des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Leiter der Abteilung „Struktur und Steuerung des Bildungswesens“ und Professor für Soziologie mit dem Schwerpunkt Bildungssysteme und Gesellschaft an der Goethe-Universität Frankfurt. Er ist u.a. Mitglied der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK), Sprecher der Autor:innengruppe des nationalen Bildungsberichts und leitet den Forschungsverbund zur wissenschaftlichen Begleitung des Startchancen-Programms.