• Jedes dritte Kind weiß nichts über seine Rechte – warum Kinderrechte in Schulen systematisch verankert werden müssen

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    Jedes dritte Kind weiß nichts über seine Rechte – warum Kinderrechte in Schulen systematisch verankert werden müssen

    Die Studie Children’s Worlds+ (2018) zeigt, dass ein Drittel der Achtjährigen ihre Rechte, einschließlich des Rechts auf Bildung (Art. 26 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte), nicht kennen. Mit dem Alter nimmt diese Unkenntnis ab (auf 4,2 % bei 14-Jährigen). Die Unterschiede zwischen den Schultypen sind auffällig: 53% der Gymnasiast*innen, 46% der Gesamtschüler*innen und 43% der Hauptschüler*innen wissen über ihre Rechte Bescheid. Trotz gesetzlicher Vorgaben zur Vermittlung von Kinderrechten in den Schulgesetzen der Länder ist die Praxis unzureichend.

    arrow_right_alt UN Charta
  • Jugendliche verlieren Vertrauen in Mitsprache – Warum Schüler*innen nicht mehr an schulische Beteiligung glauben

    Die Bilder sind im Rahmen der Montag Stiftung mit ihren Bürgerrat von Schülern entstanden: https://www.buergerrat-bildung-lernen.de/

    Jugendliche verlieren Vertrauen in Mitsprache – Warum Schüler*innen nicht mehr an schulische Beteiligung glauben

    Partizipation in der Schule wird für viele junge Menschen zunehmend zum Schlagwort. Obwohl viele sich zunächst ernst genommen fühlen und mitentscheiden können, sinkt mit dem Alter das Vertrauen in die Aufrichtigkeit schulischer Beteiligungsprozesse. Immer mehr Jugendliche glauben nicht, tatsächlich Einfluss nehmen zu können. Es ist wichtig, dass Politik und Schule sicherstellen, dass Partizipation keine Formalität bleibt. Jugendliche fordern: „Fragt uns auch, was ihr fragen sollt!“ Diese Forderung verdient konkrete Umsetzung für eine glaubwürdige Beteiligungskultur.

    arrow_right_alt Fragt uns - eine Studie der Bertelsmann Stiftung
  • Bildungserfolg entscheidet sich vor der Schule – Zwei Drittel der Kompetenzunterschiede sind auf die Herkunft zurückzuführen

    Bildungserfolg entscheidet sich vor der Schule – Zwei Drittel der Kompetenzunterschiede sind auf die Herkunft zurückzuführen

    Der Bildungserfolg hängt oft schon vor der Schule von der sozialen Herkunft ab, denn zwei Drittel der Leistungsunterschiede in Deutschland lassen sich darauf zurückführen. Kinder aus wohlhabenden Familien haben bessere Startbedingungen, was ihren Bildungserfolg begünstigt. Der Anteil der Hochschulabsolvent*innen ist in den letzten 10 Jahren um 5 % gestiegen, aber es bestehen nach wie vor große Unterschiede zwischen Personen mit Migrationshintergrund und Personen mit Migrationshintergrund. Um diese Ungleichheiten abzubauen, bedarf es einer gerechteren Förderung in der frühkindlichen Bildung und gerechterer Regelungen beim Schulwechsel.

    arrow_right_alt Ergebnisse des Nationalen Bildungspanels von Skopek/Passaretta (2021)
  • Bildungschancen durch die Eltern: Soziale Ungleichheit schon im Kindesalter

    Bildungschancen durch die Eltern: Soziale Ungleichheit schon im Kindesalter

    Der Entwicklungsindex von Kindern zeigt deutlich, dass das Bildungsniveau der Eltern die Entwicklungschancen beeinflusst. Kinder aus höhergebildeten Familien haben bessere Voraussetzungen, während Kinder aus Haushalten mit niedrigerem Bildungsniveau oft benachteiligt sind. Diese Ungleichheiten sind bereits im Vorschul- und Grundschulalter sichtbar, was die Bedeutung einer gerechteren frühkindlichen Förderung unterstreicht. Fairere Regeln beim Schulwechsel könnten zudem dazu beitragen, Bildungsbarrieren abzubauen und gleiche Chancen zu schaffen.

    arrow_right_alt Bildung in Deutschland aus dem Jahr 2024
  • Förderschulen ohne Perspektive: 70% der Schüler*innen*innen verlassen sie ohne Abschluss – ein Teufelskreis für die Gesellschaft

    Förderschulen ohne Perspektive: 70% der Schüler*innen*innen verlassen sie ohne Abschluss – ein Teufelskreis für die Gesellschaft

    Die UN-Behindertenrechtskonvention (Art. 24 Abs. 2 Buchst. a und b) verpflichtet Deutschland zu einem diskriminierungsfreien Zugang zu Regelschulen. Dennoch steht das Förderschulsystem in der Kritik, da über 70% der Förderschüler*innen ohne berufsqualifizierenden Abschluss bleiben. Dies erschwerten ihre Berufschancen und gesellschaftliche Teilhabe erheblich.

    arrow_right_alt Daten zur sonderpädagogische Förderung in Schulen in Deutschland, 2024
  • Investieren in die Zukunft: Warum jeder Euro in frühe Bildung das Potential hat, soziale Ungleichheiten zu verringern

    Investieren in die Zukunft: Warum jeder Euro in frühe Bildung das Potential hat, soziale Ungleichheiten zu verringern

    Studien zeigen, dass jeder in die frühkindliche Bildung investierte Dollar sich langfristig und mehrfach auszahlt: Berechnungen zufolge liegt das Kosten-Nutzen-Verhältnis zwischen 1:7 und 1:17- Die Zahlen zeigen, dass frühe Bildungsinvestitionen nicht nur eine hohe Rendite und langfristige Effizienz versprechen, sondern auch einen entscheidenden Beitrag zur individuellen Entwicklung und zum Abbau sozialer Ungleichheiten leisten. Doch trotz dieses Wissens bleiben 18% der Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund und aus bildungsfernen Haushalten von dieser wichtigen Förderung ausgeschlossen.

    arrow_right_alt James Heckman - Heckman-Kurve
  • „Fragt uns“ - damit Bildung besser wird – Warum Schüler*innen in Entscheidungsprozesse einbezogen werden müssen

    Die Bilder sind im Rahmen der Montag Stiftung mit ihren Bürgerrat von Schülern entstanden: https://www.buergerrat-bildung-lernen.de/

    „Fragt uns“ - damit Bildung besser wird – Warum Schüler*innen in Entscheidungsprozesse einbezogen werden müssen

    „Man kann Kinder nicht fragen, da kommt nichts Gescheites raus.“ Mit diesem Zitat spiegelt sich die Haltung vieler Entscheidungsträger*innen wider. Dabei belegen Studien das Gegenteil: Kinder und Jugendliche haben gute Ideen, wie sie ihre Bildung verbessern würden. Dennoch bleiben ihre Meinungen oft ungehört, obwohl Beteiligung ein Grundrecht ist. Mit ihrem Appell „Frag uns!“ fordern sie, endlich ernst genommen zu werden. Schulen und Politik müssen diesen Appell aufgreifen und echte Beteiligung ermöglichen - denn Bildung gelingt besser, wenn sie gemeinsam mit den Betroffenen gestaltet wird.

    arrow_right_alt Fragt uns - eine Studie der Bertelsmann Stiftung
  • Kinder mit Migrationshintergrund wachsen doppelt so häufig in Risikolagen auf – ein strukturelles Problem

    Kinder mit Migrationshintergrund wachsen doppelt so häufig in Risikolagen auf – ein strukturelles Problem

    Fast jedes zweite Kind mit Migrationshintergrund (48%) wächst in mindestens einer Risikolage auf, bei Kindern ohne Migrationshintergrund sind es nur 16%. Von allen drei Risikolagen sind Kinder mit Migrationshintergrund zu 8% betroffen, Kinder ohne Migrationshintergrund lediglich zu 1%. Besonders problematisch: Diese Unterschiede wirken sich nicht nur auf den Bildungserfolg, sondern auch auf die soziale Integration aus. Kinder mit Migrationshintergrund sind häufiger von Armut und schlechteren Bildungschancen betroffen. Bildungspolitik muss daher strukturelle Hindernisse gezielt angehen, um allen Kindern – unabhängig von ihrer Herkunft – gleiche Chancen zu eröffnen.

    arrow_right_alt Bildungsbericht aus Deutschland aus dem Jahr 2022
  • Gleiche Leistung, aber schlechtere Schulnoten und Chancen für Kinder aus benachteiligten Familien

    Gleiche Leistung, aber schlechtere Schulnoten und Chancen für Kinder aus benachteiligten Familien

    Kinder aus sozial schwächeren Schichten erhalten bei gleichem Leistungspotenzial schlechtere Noten und seltener eine Gymnasialempfehlung als ihre Mitschüler*innen aus besser gestellten Familien. In Deutschland hat die soziale Herkunft einen stärkeren Einfluss auf die Bildungslaufbahn als in den meisten anderen OECD-Ländern. Schulen brauchen daher transparente Kriterien und sensibilisierte Lehrkräfte, um dem Gleichheitsgrundsatz (bzw. der Chancengleichheit) des Grundgesetzes (Art. 3 GG) unserer Leistungsgesellschaft gerecht zu werden und allen Kindern gleiche Chancen auf eine erfolgreiche Bildungsbiografie zu ermöglichen.

    arrow_right_alt Aus einem Sammelband zu "PISA 2009. Bilanz nach einem Jahrzehnt"
  • Versprechen gebrochen: Deutschland gibt nur 6,7% des BIP für Bildung aus – weiter entfernt vom Ziel von 10%

    Versprechen gebrochen: Deutschland gibt nur 6,7% des BIP für Bildung aus – weiter entfernt vom Ziel von 10%

    Der Dresdner Bildungsgipfel 2008 versprach, 10% des BIP in Bildung zu investieren – bis heute wurden nur 4,6% erreicht. Das entspricht einem Versäumnis von über 130 Milliarden Euro jährlich, die in den letzten 15 Jahren hätten investiert werden können. Ohne ausreichende Mittel können dringend notwendige Reformen - etwa zur Verbesserung der Infrastruktur oder zur Stärkung der frühkindlichen Bildung - nicht umgesetzt werden. Bildungspolitik braucht klare Prioritäten, um Chancengleichheit zu schaffen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Bildung ist eine Investition in die Zukunft – und muss auch so behandelt werden.

    arrow_right_alt Bildungsausgaben in Deutschland
  • Die Bildungsschere öffnet sich weiter: Warum das deutsche Schulsystem soziale Ungleichheiten verstärkt

    Die Bildungsschere öffnet sich weiter: Warum das deutsche Schulsystem soziale Ungleichheiten verstärkt

    Das deutsche Schulsystem ist weltweit für seine soziale Selektivität bekannt. Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern besuchen seltener das Gymnasium, erhalten schlechtere Noten und weniger Förderung, obwohl sie gleiche oder sogar bessere Leistungen erbringen. Besonders an den Übergängen zwischen den Schulformen verschärfen sich die Ungleichheiten. Der so genannte „Schereneffekt“ zeigt: Das gegliederte Schulsystem verfestigt soziale Unterschiede. Die Bildungspolitik muss durchlässiger werden und allen Kindern gleiche Chancen bieten – unabhängig von ihrer sozialen Herkunft.

    arrow_right_alt Aus einem Sammelband zu "Chancenungleichheit: geplant, organisiert, rechtlich kodifiziert"
  • Jeder vierte Jugendliche ohne Basiskompetenz für eine Ausbildung – die Gefahr, in einer wissensbasierten Gesellschaft zurückzubleiben

    Jeder vierte Jugendliche ohne Basiskompetenz für eine Ausbildung – die Gefahr, in einer wissensbasierten Gesellschaft zurückzubleiben

    Rund 25% (bis 30%) der Schüler*innen in Deutschland erreichen nicht die Mindestkompetenzen in der Stufe 2 in Mathematik und Lesen. Ohne diese Grundlagen haben sie massive Schwierigkeiten, eine Ausbildung zu beginnen und sind potenziell langfristig von gesellschaftlicher Exklusion bedroht. Besonders betroffen sind Kinder aus sozial schwachen Familien. Die Bildungspolitik muss dafür sorgen, dass alle Schüler*innen die notwendigen Grundkompetenzen erwerben - durch gezielte Förderung, bessere Unterrichtsmethoden und frühzeitige Unterstützung. Bildung darf keine Frage der Herkunft oder der Ressourcen sein.

    arrow_right_alt PISA 2022 Analyse der Bildungsergebnisse in Deutschland
  • Jedes fünfte Kind bleibt ohne Kita-Platz: Chancen ungenutzt

    Copyright: FES diskurs, 2023

    Jedes fünfte Kind bleibt ohne Kita-Platz: Chancen ungenutzt

    In Deutschland erhält jede fünfte Familie mit Kindern unter drei Jahren keinen Kita-Platz, obwohl Bedarf besteht. Besonders betroffen sind armutsgefährdete Familien (33%), bildungsferne Haushalte (25%), Alleinerziehende (27%) und Familien mit Sprachbarrieren (39%). Diese Defizite gefährden Chancengleichheit und Integration. Kitas müssen als Orte der Förderung für alle Kinder zugänglich werden – unabhängig von ihrer sozialen und sprachlichen Herkunft.

    arrow_right_alt Aus dem FES diskurs, 2023: Frühe Ungleichheiten Zugang zu Kindertagesbetreuung aus bildungs- und gleichstellungspolitischer Perspektive
  • Kitas als Schlüssel zur Integration: Warum Kinder aus bildungsfernen Familien zu selten davon profitieren

    Kitas als Schlüssel zur Integration: Warum Kinder aus bildungsfernen Familien zu selten davon profitieren

    Trotz des seit 1996 bestehenden Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz gibt es deutliche Unterschiede in der Inanspruchnahme: Während im Jahr 2023 90,9% der Kinder ab drei Jahren eine Kita besuchen, sind es bei den unter 3-Jährigen nur 36,4%, mit starken regionalen Unterschieden zwischen West- und Ostdeutschland. Zwischen 2012 und 2016 hat sich der Abstand in der Kita-Nutzung zwischen bildungsnahen und bildungsfernen Haushalten von 12 auf 15 Prozentpunkte vergrößert, bei Kindern mit Migrationshintergrund von 11 auf 18 Prozentpunkte. Diese Ungleichheit setzt sich später in der Schule fort.

    arrow_right_alt Mehr zu den große regionale Unterschiede zwischen den Gemeinden und Kreisen über das Statistische Bundesamt