Love? eine Werkstatt
Rautenstrauch-Joest-Museum
Wie verhalten sich Liebe und Kolonialismus in ethnologischen Museen zueinander?
Nach der großen Sonderausstellung „RESIST! Die Kunst des Widerstands“, in der wir die Kolonialgeschichte aus der Perspektive des antikolonialen Widerstands im Globalen Süden unter die Lupe genommen hat, setzen wir uns in der experimentellen und kollektiven Werkstattausstellung „LOVE?“ mit dem Thema Liebe auseinander.
Was für die einen ewiges Glück, Geborgenheit und Zugehörigkeit verkörpert, ruft bei anderen Wut, Angst und Schmerz hervor. Was sich für die einen in der klassischen Kleinfamilie vielleicht erfüllt, wird von anderen in völlig anderen Konstellationen gesucht und gefunden.
Die Werkstatt-Ausstellung LOVE? nimmt eine queere* Perspektive ein und bürstet die „romantische“ Liebe, wie sie in vielen Filmen oder Romanen erzählt wird, gegen den Strich. In Form von Workshops, Talks, Performances, Happenings, Lesungen, Film-Screenings und weiteren Aktionen hinterfragt LOVE? unter anderem binäre Geschlechterkonstruktionen, denen zufolge es nur die zwei Geschlechter „Mann“ und „Frau“ gibt. Ausgehend von der Kritik an der heterosexuellen Norm und am Konzept der Monogamie befragt LOVE? das politische und spirituelle Potential der Liebe. Welche Formen der Liebe ermöglichen das spirituelle Wachstum aller Menschen? Wo schließt die normative Liebe Menschen aus? Wie kann Liebe soziale Gerechtigkeit befördern?
Dezember 2022 bis 10. April 2023